Karin Kneissl (* 18. Jänner 1965 in Wien) ist eine österreichische Diplomatin und Politikerin. Sie war von Dezember 2017 bis Juni 2019 Österreichs Außenministerin.
Kneissl studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte im Jahr 1990 zum Doktor der Rechtswissenschaften. Sie begann ihre berufliche Karriere im österreichischen Außenministerium und war von 1990 bis 1998 als Diplomatin in verschiedenen Funktionen tätig, unter anderem in Paris, Madrid und Damaskus.
Von 2003 bis 2014 war Kneissl als selbstständige Politikwissenschaftlerin und freie Journalistin tätig. Sie veröffentlichte mehrere Bücher zu internationalen Themen und schrieb regelmäßig Artikel für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften.
Im Dezember 2017 wurde Kneissl von der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) als parteiunabhängige Expertin in die Bundesregierung berufen und übernahm das Amt der Außenministerin. Ihre Ernennung war umstritten, da die FPÖ in der Vergangenheit wegen ihrer rechtsextremen Tendenzen Kritik auf sich gezogen hatte.
Während ihrer Amtszeit als Außenministerin setzte sich Kneissl unter anderem für eine stärkere Zusammenarbeit mit Russland und eine Neuausrichtung der österreichischen Außenpolitik ein. Sie trat im Juni 2019 zurück, nachdem die Koalition zwischen der FPÖ und der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) aufgrund eines Skandals um den damaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache platzte.
Seit ihrem Rücktritt aus der Regierung ist Kneissl wieder als Politikwissenschaftlerin und Autorin tätig. Sie hält regelmäßig Vorträge zu internationalen Themen und ist als Kommentatorin in den österreichischen Medien präsent.
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